Bei der jüngst erfolgten Betriebsversammlung im AKH [Allgemeines Krankenhaus] Wien, unterstützten AktivistInnen des RKJV das Aktionskomitee „Weg mit dem Spitalskonzept 2030!“, eine fortschrittliche Initiative von PatientInnen und Beschäftigten im Gesundheiutswesen. Nachstehend dokumentieren wir den Gründungsaufruf des Komitees, welcher gemeinsam bei der Betriebsversammlung als Flugblatt verbreitet wurde, sowie auch einen Bericht zur Betriebsversammlung selbst.
Gegen ein Gesundheitswesen im Interesse des Kapitals – Für ein Gesundheitswesen im Dienste des Volkes! Weg mit dem Spitalskonzept 2030!
Das „Spitalskonzept 2030“ ist der nächste Schritt in der immer weiter gehenden, stückweisen Zerschlagung des von den Massen benötigten Gesundheitswesens. Es steht für die Schließung von 5 Krankenhäusern und richtet sich darauf aus, dass die Betreuungszeit in zusammengelegten Krankenhäusern massiv verkürzt wird – was natürlich verminderte Qualität bedeutet. Hauptbetroffene sind vor allem jene Teile der Volksmassen, die schon jetzt in ihren Möglichkeiten massiv eingeschränkt sind: chronisch Kranke, Kinder und alte Leute. Da die Nachbetreuungszeit im Krankenhaus noch zusätzlich verkürzt werden soll, müssen sich alle Betroffenen überlegen, wie sie die dabei anfallenden Aufgaben privat und zuhause bewältigen. So wenig Interesse großer Teile der Volksmassen allgemein am Spitalskonzept 2030 besteht, werden dabei allen voran Arbeiterfamilien belastet. Denn sie können sich eine außerordentliche Betreuung ihrer Kinder und pflegebedürftigen Angehörigen am wenigsten leisten, was bedeutet dass für diese entweder die nötige Versorgung in Zukunft nicht mehr gesichert ist, oder Familienangehörige in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden um diese Aufgabe zu übernehmen. Dass es durch die Schließung von Krankenhäusern zu längeren PatientInnentransporten kommt, verbessert die Situation natürlich auch nicht, sondern erhöht die Risiken des Transports – und das nicht nur für Kinder oder pflegebedürftige Menschen, sondern für alle aus jenen Bezirken, in denen Krankenhäuser geschlossen werden – hauptsächlich in Arbeiterbezirken!