Wir führten ein Interview mit Ina, zu ihrer Lage als junge Frau im Gastgewerbe. Ihr Alltag bei der Arbeit ist gekennzeichnet durch Stress, hohen Druck, Sexismus und Arbeitshetze… Eine Situation die sich in diesem Gewerbe für viele junge Frauen speziell über die Sommermonate noch weiter verschärft. [Das Interview wurde erstveröffentlicht im Roten Morgen Nr.37.]
Ina ist 19 Jahre alt, sie arbeitet als Kellnerin in einem Hotel.
Ina: […] Dort sind wir permanent unterbesetzt. Aufgrund des hohen Arbeitsducks gehen sich dann einige KollegInnen gegenseitig an die Gurgel, anstatt einfach zu sagen, dass wir mehr Personal brauchen. Dieser Arbeitstress ist darauf zurück zu führen, dass die Chefs innerhalb des Betriebes immer behaupten, dass zu wenig „Budget“ für neues Personal da sei, wohingegen schon oft von denselben Leuten stolz angepriesen worden ist, dass wir eines der Hotels sind, die den größten Nettoumsatz machen, was eigentlich nichts anderes ist als der Profit. Für kaputte Arbeitsgräte ist beispielsweise laut ihnen auch kein Geld da, damit provozieren sie zusätzlich Arbeitsunfälle – zu denen, die ohnehin schon passieren, durch den vorher erwähnten Arbeitsdruck. Aber Hauptsache der Profit stimmt.
RM (Roter Morgen): Wie würdest du das Geschlechterverhältnis in der Gastronomie und speziell bei euch im Betrieb einschätzen?
Ina: Naja, für mich ist das ganz klar. Es arbeiten Großteils Frauen in der Gastro und dasselbe gilt auch für den Betrieb in dem wir arbeiten.
RM: Hast du vielleicht eine Idee woran das liegen könnte?